Rumänienreise

11.01-14.01.2019

Reisebericht von Martina Höllein & Christine Rapp


Unser kleines Team - bestehend aus Tina, Gabriele, Christine und Theresa - haben sich am Freitag auf dem Flughafen in Bukarest getroffen.

 

Der erste Weg an diesem späten Nachmittag führte uns zu Christina Faust, mitten in die Innenstadt von Bukarest. Sie lebt dort mit ihrem Mann und beherbergt in ihrem alten Stadthaus viele Katzen und Hunde. Als helfende Hand ist Elena vor Ort, um zu unterstützen. Wir unterstützen Christina mit Futter. Hier danken wir ganz herzlich den Futterpaten Gina John und Sybille Meyer-Ouart, die das möglich machen.

Christina hat uns ein leckeres Abendessen gezaubert und wir haben uns mit ihr über viele Dinge unterhalten.

Leider war die Zeit sehr kurz, sodass wir bald aufbrechen mussten.

 

Unser erster Weg führte uns bei Dana und Debbie vorbei. Allerdings war die Überraschung groß, dass weder Dana noch Debbie vor Ort waren! Ein uns unbekannter Hund war allerdings da und hat sich sehr über eine große Portion Futter und frisches - nicht eingefrorenes Wasser - gefreut.

Damit gingen für uns die ersten Stunden in Rumänien zu Ende.

 

Am Samstag klingelte der Wecker sehr früh, wollten wir doch - sobald es hell wurde - aufbrechen nach Copaceni.

 

Schon auf dem Weg von unserer Unterkunft haben wir hier und da einen Hund an der Schnellstraße gesehen. Es war bitterkalt - minus 10 Grad - alles eingeschneit und vereist!

Zum Glück haben wir keine verletzten oder überfahrenen Tiere entdeckt, sodass wir recht zügig in Copaceni auf dem Gelände ankamen. Vor dem Tor begrüßten uns schon freilaufende Hunde, die in Nachbarhäuser gehörten - und auch die kleine Tilda. Sie mag noch nicht wirklich ins Gelände reinkommen, aber auch das wird bald passieren. Sie entfernt sich nicht weg vom Gelände und ist immer present.

 

Die Begrüßung durch alle Hunde war laut 😊 als wir durch das Tor kamen. Es wurde gesprungen, freudig gewedelt, Küsschen verteilt - mit einem Wort, wir wurden ganz herzlich von den freilaufenden Hunden und den Ziegen begrüßt.

 

Unsere erste Aufgabe war es, alle diese wunderbaren Fellnasen zu begrüßen, alle Kettenhunde, alle Zwingerhunde, alle Miezekatzen und alle Welpen. Es war herrlich, soviele nassen Schnauzenstupser und Küsschen zu bekommen.

 

Danach fing die Arbeit an. Wir haben die Zwinger sauber gemacht, frisches Futter und warmes Wasser verteilt. Damit die Hunde es etwas wärmer haben, haben wir in die Hundehütten eine dicke Schicht Stroh verteilt. Später kam Gabi dazu und wir haben mit ihr gemeinsam die Arbeiten erledigt. Dazwischen mussten wir immer wieder Holzbriketts in den beiden Containern nachlegen. Dort sind die Katzen und die Welpen sowie alte und kranke Hunde untergebracht. Wer jetzt glaubt, dass diese ganzen arbeiten in zwei Stunden erledigt waren, irrt gewaltig! Es ging bis in die Abendstunden, ohne große Pause, Knochenarbeit ohne Ende!

 

Als wir dann soweit alles erledigt hatten, fuhren wir nach Bukarest, um ein paar Sachen einzukaufen. Unter anderem haben wir Futter für die alte Dame Antoneta gekauft. Gabi wird es zu ihr bringen. Wir selbst konnten das leider nicht tun, da die Zeit sehr knapp war. Auch sind wir auf dem Weg nach Bukarest wieder bei Dana und Debbie vorbeigefahren, und auch diesmal war keiner von den beiden Fellnasen vor Ort.

 

An dem Abend haben wir auch mehr als ein Dutzend Hühnchen, viele Kilos Reis, Kartoffeln und Karotten gekauft. Gabi hat uns vorgeschlagen, dass wir am nächsten Tag ein leckeres Essen in der alten Feldküche auf dem Gelände für alle Hunde und Katzen zubereiten.

 

Mit einem Kofferraum voller Sachen sind wir dann so gegen 22.30 Uhr in Richtung Unterkunft gefahren. Dort wurden Christine und Gabriele ausgeladen und Theresa und Tina haben sich noch einmal auf den Weg nach Copaceni gemacht, um gegen 23.30 Uhr in den beiden Containern nochmals Holzbriketts nachzulegen. Es wurden Temperaturen um die minus 15 Grad erwartet. Sobald das Feuer in den Öfen ausgeht, wird es relativ schnell bitterkalt in den alten Containern.

 

 

Sonntag klingelte auch ganz früh der Wecker, sobald es hell wurde, machten wir uns auf den Weg nach Copaceni. Die Hunde erwarteten uns schon alle freudig. Wieder haben wir sauber gemacht, gefüttert, frisches warmes Wasser verteilt. Danach haben wir alle Hunde einzeln fotografiert - im Welpengehege war das nicht so einfach, wuseln diese kleinen Kerlchen doch ständig um einen rum, hüpfen, küssen, schmusen, knabbern - einfach herrlich!

 

Nachmittags waren wir dann soweit mit allen Arbeiten durch. Gabi haben wir an dem Tag "frei" gegeben 😊 sie kam nachmittags mit ihrer Freundin Doina und wir haben zusammen das Abendessen für alle Vierbeiner auf dem Geländer vorbereitet. Die alte Feldküche wurde richtig angeheizt, Wasser zum kochen gebracht - und zack zack - Kartoffeln und Karotten schnippeln. Die Ziegen waren sehr hilfsbereit - allerdings nur dabei, immer wieder die geschnippelten Sachen vom Tisch zu klauen oder sogar mitten auf den Tisch zu springen - um einfach immer dabei zu sein! Mit vereintem Einsatz konnten wir auch diese Hürde schaffen und haben 98 Prozent der Zutaten in den Kochtopf gebracht 😊 ebenso wie mehr als ein Dutzend Hühnchen! Es kochte und brodelte, es dauerte Stunden, aber dann war es endlich soweit.

 

Wir hatten zwei Oberteile einer Schubkarre - die Löcher für die Schrauben mit Leckerlies ausgestopft ;-) - eine dicke Schicht Trockenfutter hinein und dann die gekochten Zutaten oben drauf. Dann knieten wir alle vor den Karren und haben die Knochen aus den Hühnchen gepuhlt - Halleluja, war das heiß - aber um es ganz ehrlich zu sagen, mit der Zeit war es angenehm und hat die Hände gewärmt 😊

 

Nachdem wir alles schön vermischt haben, sind wir mit dem Schlitten losgezogen und haben jedem einzelnen Hund eine große Portion gebracht, ganz hungrige Hunde haben auch eine Extra-Portion bekommen. Alle Hunde und Katzen haben an diesem Abend geschlemmt!!! Es war ein großartiges Erlebnis und hat uns alle glücklich gemacht.

 

Das war ein schöner und erfolgreicher Tag für uns alle, denn nun hieß es schon wieder, Abschied nehmen. So schnell war die Zeit vergangen, und wir mussten auf Wiedersehen zu Gabi und allen Fellnasen sagen.

 

Wir haben ein paar Geschenke für Gabi mitgebracht und diese bei unserer Abfahrt noch überreicht, es war alles dabei, von Kalendern unserer vermittelten Fellnasen, über Meerjungfrauendecke für Gabis Tochter Ana bis hin zu Champagner und Vitamintabletten für Gabi, Süßigkeiten, Katzenleckerlis, Winterjacken, Sachen für die Fellnasen - alle Koffer waren prall gefüllt bei der Einreise nach Rumänien 😊

 

 

 

Wir wollten für Gabi eigentlich einen Tankgutschein im Wert von 350,00 € besorgen, da sie ja jeden Tag weite Strecken zurücklegt, um die Tiere zu versorgen. Allerdings stießen wir da auf Schwierigkeiten, mit denen wir – ehrlich gesagt - nicht gerechnet hatten. Tankgutscheine gibt es in Rumänien nicht. Die Mitarbeiter der Tankstellen schauten uns an, als ob wir aus einer anderen Welt waren. Nun ja, wir haben dann das Geld liebevoll verpackt und Gabi übergeben. Wir bedanken uns herzlich bei den Spendern :-)

 

Der Abschied fiel schwer, wussten wir doch, dass Gabi nun wieder 4 Mitarbeiter weniger hat! Trotz allem war es ein erfolgreiches, spektakuläres und wundervolles Wochenende bei Minusgraden in Copaceni!

 

Auf dem Nachhause Weg sind wir ein letztes Mal bei Dana und Debbie vorbei gefahren. Leider haben wir wieder nur einen uns nicht bekannten Hund angetroffen, der sich sehr über das Futter und Wasser gefreut hat, auch Stroh für die Hütte haben wir mitgebracht. Wir wissen nicht, was mit den beiden Hunden passiert ist, vielleicht passiert ein großes Wunder und sie tauchen im Frühjahr wieder auf. Gabi wird weiter schauen, denn beide haben eine Patin und wir werden forschen und gucken und hoffen!

 

 

Und jetzt noch etwas von uns an euch alle:

Versucht mal einen Tag ohne Wasser und ohne Strom auszukommen, wirklich einen ganzen Tag.

Ihr werdet merken, dass es mehr als nur eine Herausforderung ist. Es ist ein Grundbedürfnis , dass für Mensch und Tier lebensnotwendig geworden ist.

Für die Versorgung von 120 Tieren eine Notwendigkeit!

 

Über ein Jahr hat es Zeit in Anspruch genommen , doch nun haben wir jemanden gefunden, der uns finanziell hilft ein Grundstück in Rumänien zu kaufen, welches einen Strom- und einen Wasseranschluß hat, vielleicht noch mit einem kleinen Haus, wo Jemand leben kann ( eine Person, die wir noch suchen müssen) der sich direkt vor Ort um die Tiere kümmert.

 

Leider wird das in Zukunft nicht mehr Niculae sein, der sich um die Tiere vor Ort kümmert. Wir hatten große Stücke auf ihn gesetzt, haben gehofft, dass er auf dem Grundstück leben möchte und die Arbeit eines Verwalters/ Leiters übernimmt. Schule, ein Auto, den Führerschein, den Lebensunterhalt, dass alles wäre es uns wert gewesen, denn wir haben Niculae erlebt und es war ein Wunsch, dass er mit uns diesen Platz für die Tiere aufbaut.

Der Grund ist schlicht: Seine Lebenspläne haben sich geändert. Wir vermuten, er hat die große Liebe gefunden, und damit fängt für ihn ein neuer Lebensabschnitt an. Wir wünschen Niculae alles Gute für seine Zukunft und nur das Beste! Wir alle sind sehr traurig, dass er uns nicht mehr begleiten wird.

 

Für uns und euch heißt es jetzt auf die Suche gehen nach einem Grundstück. Wer sich etwas auskennt bzw. einen Kontakt hat, der uns helfen kann, her damit! Schreibt uns eine Nachricht, wir sind für jeden Tipp dankbar!

 

Das suchen wir:

ca. 5000 m²

Kreis um Bukarest , nicht mehr als 20 km entfernt vom Stadtzentrum

Gelände erschlossen mit Strom und Wasser (inkl. Abwasser)

gern mit einem bereits vorhandenen Haus ( auch baufällig) drauf

 

 

 

Ein großes Dankeschön tief aus unseren Herzen gilt Gina und Insa! Wir umarmen euch :-)