Rumänienreise März 2023


Reiseberichte vom 25.03.-01.04.2023 von Viola & Verena


Ankunft in Copaceni

 

Nach einer 20-stündigen Autofahrt sind wir drei - Viola, Verena & Rony - endlich am Ziel angekommen - Copaceni.

 

Die Fahrt verlief so super und wir kamen gut durch. Jetzt kann es losgehen! Nach Ankunft sind wir sofort ins Bett gefallen, haben uns aber "tierisch" auf die kommenden Tage gefreut. 

 

Ein paar Stunden hinter uns war noch das Team Enrico & Tanja mit dem Auto unterwegs und ebenso Tina & Tine, die mit dem Flugzeug angereist kamen.

 

So ging für alle der erste Tag in Copaceni recht unspektakulär zur Neige.

 


Tag 1 in Copaceni

 

Unser erster richtiger Tag auf dem Hof. Wir waren schon sehr gespannt.

 

Tina, Tine, Tanja und Enrico waren schon vor Ort. 

 

Nachdem Tine uns zuerst über das Gelände geführt hat und wir uns nach den ersten Eindrücken gesammelt haben, starteten wir die Ausräumarbeiten von den Sachspenden, die wir aus Deutschland mit gebracht haben. Dafür haben wir erst einmal einen Platz im Lager geschaffen. An Spenden war fast alles dabei - von Medikamenten, Verbandsmaterial bis Spezialfutter für die Tiere.

 

Tina und Tine waren derzeit mit den Hunden beschäftigt, einmal durchgehen und nachsehen, wie alle so sind. Ein bisschen kuscheln hier, ein wenig kraulen da. Das mögen sie alle sehr gerne.

 

Tanja hat in der Zeit den Katzencontainer auf Vordermann gebracht. Eine tägliche Arbeit, die gemacht werden muß, Katzenklos reinigen, Boden wischen, Katzen füttern und Katzen schmusen.

 

Danach haben wir uns das größte Projekt von der Wochen angeschaut. Den Katzenauslauf, der im Winter durch einen Sturm beschädigt wurde, für die Katzen sicher zu machen. Nach Begutachten des Auslaufs waren wir uns alle erst unsicher, ob wir die Bauarbeiten in so einer kurzen Zeit schaffen. Aber mit unserem tollen Team aus sechs Mann & Frau war unser Ehrgeiz geweckt.

 

Tanja und Enrico sind mit Gabi in einen nahegelegenen Baumarkt gefahren und haben Bauholz ausgesucht und gekauft. Das wurde dann sogar am gleichen Tag geliefert.

Wir alle haben dann angefangen, die alten Zäune und Elemente im Katzenauslauf abzubauen. Eine wirklich nervenaufreibende Arbeit, musste alles mit Zangen aufgepetzt werden und über Kopf geschehen.

 

Am Abend haben wir dann schon mitgeholfen, das Abendessen für die Hunde vorzubereiten und auszuteilen.

 

Der erste Tag war rum und wir waren sehr glücklich hier sein zu können und haben freudig auf die vor uns liegenden Tage geblickt


Tag 2 in Copaceni

 

Die Begrüßung aller Hunde am morgen war auch heute wieder laut, freudig und herzlich.

 

E&T sowie T&T waren bereits da. Sie haben an dem morgen schon fleißig Hühnchenfleisch gepuhlt und Hühnerbrühe mit auf das Gelände gebracht. Das ist immer ein Schmankerl, welches die Katzen und Hunde bekommen, wenn jemand aus Deutschland da ist.

 

Der morgendliche Ablauf ist immer der Gleiche auf dem Hof, Katzencontainer säubern und Katzen füttern, Kackerunde bei den ganzen Hunden machen, Senioren füttern.

 

Unser Tag begann mit Kuscheleinheiten bei den Hunden. Insbesondere ein Hund ist uns sofort ans Herz gewachsen. Es war Cajo, einer von den im Jahr zuvor gefundenen Welpen.

 

Eine ganz große Aufgabe für uns in dieser Woche wird das Filmen eines Dokumentarfilms für Verenas Bachelorarbeit. Wir begleiteten die täglichen Aufgaben der Helfer, den Bau des Katzenauslaufs und das Leben der Tiere auf dem Hof. Das wird spannend!

 

Während Tina und Tine sich heute wieder mit allen Fellnasen beschäftigt haben, haben wir weiter beim Aufbau des Katzengeheges geholfen. Wir haben getackert, gesägt, geschraubt ...

wie die Weltmeister, denn wir hatten ja das große Ziel vor Augen: Der Katzenauslauf muß fertig werden.

 

Gegen Mittag kam dann Gabi vorbei. Tine hat mit ihr eine junge Malinois-Mix-Hündin, die erst vor ein paar Tagen vorm Hof auftauchte, in einen der Ausläufe gebracht. Dort darf sie nun mit den beiden Jungs Eric und Elliot auf ihr Zuhause in Deutschland warten.

 

Für Zar, die Ziege haben wir heute einen Ballen Heu mitgebracht. Zar hat sich gefreut -  auch über das heutige Bart-Verwöhnprogramm inklusive bürsten von Tina

 

Gegen Abend haben wir dann wieder beim Zubereiten des Futters für alle Hunde geholfen. Mittlerweile können wir die Hunde vor dem Hof und die Senioren zum Teil schon selbstständig füttern - einfach toll!

 

Wir sind dann gefahren während der Rest noch Feuer in den Containern gemacht hat, damit die Katzen und Senioren bei den doch recht kühlen Temperaturen nicht frieren.

 


Tag 3 in Copaceni

 

Der heutige Tag startete mit gewöhnlicher Begrüßung aller Hunde. Das ist immer schön zu sehen, denn alle Fellnasen freuen sich auf streichelnde Hände.

 

Die Anderen hatten wieder Hühnchen gekocht und für alle Hunde und Katzen mitgebracht. Da ging es morgens schon immer lustig zu, musste der Kaffee doch während dem puhlen getrunken werden - Zeit ist da immer knapp!

 

Tanja hat - wie jeden morgen - die Katzen versorgt und den Container auf Vordermann gebracht, danach stieß sie immer zum "Bautrupp Katzenauslauf" dazu.

 

Wir fingen heute direkt nach der Begrüßung der Hunde mit der Arbeit im Katzenauslauf an. Eine Menge war noch zu tun und die Zeit wurde immer knapper. Das alte Dach war nun endlich fertig abgebaut und für das neue wurde eine ganze Menge an neu gebauten Dachelementen benötigt.

 

Rony, Enrico und Dan (Gabis Mann) kümmerten sich um das Gerüst des Auslaufs und die wir Mädels sowie Tanja bauten fleißig die benötigten Dachelemente zusammen. Bei Hagel, Regen und kaltem Wind haben wir es geschafft, einen Großteil der Elemente fertig zu bauen.

 

Unsere Baustellenhunde Wuschel und Finn waren auch immer dabei und haben schön aufgepasst, dass wir keine Fehler machen.

 

Tina und Tine hatten heute das Chiplesegerät dabei und haben alle Hunde nach ihrem Chip abgesucht. Das war bei einigen leider nicht wirklich möglich, da sie sich ja nicht anfassen lassen und so ein Gerät dann doch eher noch gruseliger finden. Die Hunde, die es über sich ergehen lassen haben, wurden danach natürlich ausgiebig geknuddelt - die Belohnung für die Fellnasen.

 

Mittags hat Verena dann ein Interview mit Tina und Tine zum Verein mit der Filmkamera gedreht, wir sind schon ganz gespannt, was dabei herauskommt!

 

Im Laufe des Vormittags sind dann auch noch die Lieferungen vom Baumarkt und Maravet gekommen. Wir haben alles Baumaterial in den hinteren Bereich geschafft und Tina und Tine haben 500 Dosen Nassfutter abgeladen und direkt in die Lagerhalle geräumt.

 

Damit es Tina und Tine nicht wirklich langweilig wird (was dort auf dem Hof eigentlich nie passiert), haben die beiden am Nachmittag dann auch noch die Lagerhalle für die Futterlieferung von Veto aufgeräumt und ganz kreativ einen "Tisch" aus Paletten für die Zubereitung vom Futter und sonstigen Sachen gebaut.

 

Bei der abendlichen Fütterung haben wir wieder mitgeholfen und sind nach dem anstrengenden Tag sofort ins Bett gefallen, als wir in unserer kleinen Wohnung ankamen.


Tag 4 in Copaceni

 

Der heutige Tag startete wie gewohnt mit der Begrüßung von allen Hunden im Hof. 

 

Jeder hatte seine morgendlichen Aufgaben, ob das der Katzencontainer war oder etwa Hunde kuscheln, die Kackehaufen der Hunde wegschaufeln oder etwa die Kreissäge von der Vorratshalle in den Katzenauslauf bringen - alles lief wie am Schnürchen.

 

Danach ging es sofort zum "Bautrupp Katzenauslauf", denn heute wollten wir tatsächlich mit dem groben Gerüst fertig werden. Alle haben wie wild gearbeitet, der Spaß dabei kam aber nie zu kurz! Wir waren ein wirklich toller Trupp! Inklusive unsere zwei tollen Baustellen-Hunde Wuschel und Finn! 

 

Tina und Tine haben sich heute den Katzencontainer vorgenommen und die Wände komplett abgewaschen. Der lange Winter hat viele Spuren von niesenden Katzen an den Wänden hinterlassen. Mit Eimer und Schwamm bewaffnet haben die zwei sich in die Tiefen des Containers verkrochen.

 

Zwischendurch war für uns aber doch immer wieder Zeit für eine kurze Kuschel- und Fotorunde bei den Hunden.

 

Am Nachmittag hat Tina dann noch eine brillante Idee gehabt: Eine Futterraufe für Zar. Gesagt, getan - wenige Handgriffe später hatte Zar Spaß dabei, frisches Gras zu mapfen.

 

Gegen Abend haben wir dann wieder gemeinsam das Futter zubereitet und alle Hunde und Katzen gefüttert. Für uns war das der letzte Abend, denn morgen Nachmittag geht es für uns drei wieder nach Hause Richtung Deutschland.

 

Zur Feier des Tages sind wir heute alle gemeinsam essen gegangen - das haben wir uns heute auch wirklich verdient, denn wir haben es tatsächlich geschafft, das Grundgerüst und das Dach des Katzenauslaufs soweit fertig zu bekommen, dass Dan, Enrico und Tanja das gut in den nächsten zwei Tagen noch fertig stellen können.


Tag 5 in Copaceni

 

Für uns drei der letzte Tag in Copaceni, wir sind schon etwas traurig!

 

Beim Beladen unseres Autos machten wir eine furchtbare Entdeckung. Ein kleiner, schwarzer Hund lief mit einem Strick um den Hals auf uns zu. Wir konnten unseren Augen nicht trauen, aber dieser kleine Hund wurde wohl ausgesetzt und angebunden. Zum Glück konnte er den Strick durchbeißen und kam so frei.

 

Es stellte sich schnell heraus, dass es eine recht junge Hündin ist, die schon einige Schrammen und Wunden am Kopf hatte. Nach Absprache auf dem Hof mit Tina, Tine und Gabi haben wir grünes Licht bekommen. Unsere erste Rettungsaktion geht los!

 

Wir fuhren sofort mit Futter im Gepäck zurück, um den kleinen hilflosen Hund einzufangen. Dies gelang uns zum Glück schnell, wir konnten ihn grade noch von ein paar Menschen weglocken, die scheinbar nichts Gutes mit ihm im Schilde hatten.

 

Auf dem Hof angekommen, fütterten wir die Kleine und versorgten ihre Wunden. Für uns zwei war sofort klar  - die kleine Maus kommt zu uns nach Deutschland.

 

In der Zwischenzeit haben Tina und Tine angefangen, alle Hunde zu entwurmen. Da kam der neu gebastelte Tisch in der Vorratshalle genau richtig. Hier konnte man die Tabletten gut vorbereiten und in der mitgebrachten Wust verstecken. Jeder Auslauf musste einzeln gemacht werden, da jeder Hund eine andere Dosierung benötigt hat.

 

Nachdem Miley - so haben wir die kleine Hündin getauft - sicher vorerst im Hundecontainer untergebracht war, machten wir uns noch einmal auf unsere allerletzte Kuschel- und Schmuserunde. Rony hat noch beim "Bautrupp Katzencontainer" mitgewerkelt, bis es dann für uns soweit war und wir die lange Fahrt nach Deutschland antreten mussten!

 

Nun hieß es für uns drei Abschied nehmen. Der Abschied fiel sehr schwer. Wir haben das Team und die Tiere so ins Herz geschlossen, dass wir unsere Tränen nicht zurückhalten konnten.

 

Es war eine anstrengende, aber sehr tolle Woche. Wir sind so glücklich darüber, dass wir diese Erfahrung sammeln konnten und das so Vieles in der Woche auf dem Hof erledigt worden ist.

 

Nach unserer Abfahrt haben die 4 übrig Gebliebenen ihren Tag weiter nach Plan abgehalten. Enrico & Tanja im Katzenauslauf am schrauben und handwerkeln, Tina und Tine am Fotos und Videos machen von allen Hunden und Katzen - und Zar natürlich auch.


Tag 6 in Copaceni

 

Heute melde ich (Tine) mich zu Worte, denn die drei aus Idstein sind nicht mehr da. Gut angekommen sind sie auf jeden Fall, denn sie haben uns direkt geschrieben.

 

Leer ist es geworden hier auf dem Hof! Viola, Verena und Rony fehlen! Drei ganz tolle Menschen, die ganz spontan ja gesagt haben:

 

- ja dazu, den weiten Weg auf sich zu nehmen, 1800 km mit dem Auto zu fahren um Gabi und uns vor Ort zu helfen und in der Woche zu unterstützen,

 

- ja dazu, einen Einblick in die Arbeit im Tierschutz zu bekommen und darüber einen kleinen Dokumentarfilm zu drehen,

 

-ja dazu, ohne wenn und aber anzupacken bei Wind und Wetter, bei Regen und Hagel, bei Sonne und Kälte,

 

- ja dazu, wunderschöne Bilder von unseren tollen Hunden zu machen, damit die Seelchen eine Chance auf ein gutes Zuhause bekommen,

 

- ja dazu, sich vor Ort in einen der Hunde so zu verlieben, dass dieser bald nach Deutschland reisen darf, um bei den beiden zu Hause einzuziehen.

 

Wir alle hier sind glücklich und froh, diese wunderbaren Menschen kennen gelernt und mit ihnen Hand in Hand gearbeitet zu haben.

 

Unser Tag geht weiter, Enrico, Dan und Tanja lassen den Count-Down laufen - heute ist die Fertigstellung und "Abnahme" vom Katzenauslauf. Tina und ich lassen die beiden dafür schön in Ruhe und fahren am Vormittag nach Bukarest.

 

Heute steht der Besuch von unserer Tierärztin Aurora an und ein kleiner Abstecher zu Christina, der wir alle paar Monate mit Futter für ihre Tiere unter die Arme greifen.

 

Bei Aurora besuchen wir Xenia, eine kleine Katze, die dort schon länger behandelt wird. Ihr geht es gut und wir treffen wieder Ronja, die an den Hinterbeinen gelähmt ist. Ihre Welpen wurden im letzten Jahr über uns alle gut vermittelt. 

 

Auf dem Heimweg haben wir kurz bei Christina angehalten und Katzenfutter vorbei gebracht, für einen kleinen Kaffee und einen netten Plausch hat die Zeit noch gereicht, dann sind wir wieder zurück nach Copaceni gefahren.

 

Den Rest des Nachmittags haben Tina und ich damit verbracht, noch einmal zu allen Hunden und Katzen zu gehen, nochmal kuscheln, nochmal knuddeln - denn auch für uns ist heute der letzte Tag.

 

Nach der Fütterung am Abend sind wir dann Zuhause angekommen und Gabi hat für uns gekocht. Wir haben einen wunderschönen letzten Abend mit Gabi und Dan verbracht.

 


Tag 7 in Copaceni

 

Heute haben wir nicht mehr viel zu erzählen, Tanja und Enrico treten früh ihre lange Heimreise mit dem Auto an und Tina und ich müssen auch schon bald Richtung Flughafen aufbrechen.

 

Wir fahren noch einmal gemeinsam zum Hof, machen unsere übliche Kackerunde, den Katzencontainer und Enrico prüft noch einmal alles, damit auch wirklich keine Mietzekatze ausbrechen kann. Dann ist es soweit, Tanja und Enrico müssen abfahren.

 

Wir möchten uns auch hier ganz herzlich bei diesen beiden tollen Menschen bedanken. 1800 km mit dem Auto angereist, dann eine Woche absolut anstrengende und körperliche Arbeit verrichtet, immer ein Lachen im Gesicht, immer ein Scherz auf Lager.

 

Tanja ist eine absolut tolle Katzenmama. Sie hat die Samtpfoten so liebevoll umsorgt und war immer da, um zwischen der anstrengenden Arbeit auch mal zu kuscheln, einen Katzentunnel aufzubauen, damit die Miezen Beschäftigung hatten. Als unsere Katzen-Pflegestelle macht sie zuhause genauso eine tolle Arbeit, da wird sie dann auch von Enrico unterstützt. Er konnte das leider diese Woche nicht tun, er hatte ein anderes Programm zu absolvieren.

 

Dank Enricos handwerklicher Begabung hat das alles so gut geklappt, er hat geplant, gemalt, Materiallisten aufgestellt und schlussendlich zusammen mit Tanja, Rony, Dan, Verena und Viola haben sie etwas Unglaubliches geschaffen. Wir ziehen den Hut!

 

Das schönste Erlebnis in der Woche mit den beiden war heute allerdings, dass sie uns gesagt haben, dass ein Hund, den die beiden liebevoll Wuschel nannten und der ihnen nicht mehr von der Seite gewichen ist, nun bald nach Deutschland reisen darf um es sich bei Enrico und Tanja gemütlich zu machen.

 

Wir sagen jetzt Tschüss Copaceni, wir alle haben unser Ziel in der Woche erreicht - und das zu 150 Prozent! Bald kommen wir wieder mit neuen Ideen und viel Engagement im Gepäck. Wir freuen uns drauf!